Link Search Menu Expand Document

Motivation

Warum ein neues System?

Geschlechtergerechtigkeit ist notwendig. Geschlechter sind nicht binär. Sprache als Mittel der Kommunikation beeinflusst unser Denken und Handeln elementar. Daher muss unsere Sprache geschlechtergerecht sein. Gleichzeitig muss die Sprache verständlich, flüssig kommunizierbar und regeltechnisch einfach sein.

Das populäre Gendersternchen ist nicht universell verwendbar, da es weniger ausdrucksstark als unsere geschlechterbehaftete Sprache ist. Andere geschlechtergerechte Schreibweisen verstärken die polarisierte Geschlechtervorstellung, indem sie genau zwei Möglichkeiten darstellen. Geschlecht ist aber ein Kontinuum.

Nach vielen Gesprächen, Diskussionen und Recherchen habe ich festgestellt, dass es im Deutschen kein gendergerechtes Sprachsystem gibt, das auf die Praxis zugeschnitten ist und dabei so inklusiv wie möglich ist.

Der Tropfen für mein übervolles Fass

In einem Artikel stieß ich auf folgendes Rätsel, das den nötigen Tropfen lieferte, um zumindest mein Fass zum Überlaufen zu bringen:

Ein Vater fährt mit seinem Sohn im Auto. Sie haben einen schweren Unfall, bei dem der Vater sofort stirbt. Der Sohn wird mit schweren Kopfverletzungen in eine Spezialklinik eingeflogen. Die Operation wird vorbereitet, alles ist fertig. Der Chef-Chirurg erscheint, wird plötzlich blass und sagt: “Ich kann nicht operieren, das ist mein Sohn!”. Wie ist das möglich?

Die Antwort liegt für die meisten Lesis dieser Seite auf der Hand. Es ist die Mutter, die hier mit dem generischen Maskulinum Chef-Chirurg gemeint ist. Doch das generische Maskulinum, das zu oft von Patriarchaten eingebracht wird, ist einfach nicht die Antwort auf das Problem einer verständlichen, gendergerechten und inklusiven Sprache. Studien [Zitation fehlt] zeigen, dass durch das Verwenden des generischen Maskulinums öfter an männliche Lebewesen gedacht werden als an weibliche und diverse.

Die Frage „Nenne deinen Lieblings-Popsänger“ führt zu mehr Antworten mit männlichen Sängern als die Frage „Nenne deine Lieblings-Popsängerin oder -Popsänger“. Es ist fatal, wenn bei der Kommunikation systematisch Missverständnisse auftreten, weil die Sprache mehrdeutig ist und nicht wenige solche Sätze falsch verstehen.

Kriterien

Die neuen geschlechtsneutralen Formen des Gender-i sollen drei wichtige Kriterien erfüllen:

  1. Immer, wenn sich die maskuline Form von der femininen Form unterscheidet, sollte sich auch die geschlechtsneutrale Form von diesen beiden Formen unterscheiden.
  2. Die geschlechtsneutralen Formen sollten leicht aussprechbar sein und klanglich gut zu dem gewöhnlichen Klang der deutschen Sprache passen.
  3. Die neuen Formen sollten leicht erlernbar sein und sollten nach einer kurzen Eingewöhnungszeit für Deutschsprachige natürlich klingen. Zu diesem Zwecke sollten die neuen Endungen von Pronomen, Adjektiven und Artikeln gut zueinander passen, und die Deklination in den verschiedenen grammatikalischen Fällen sollte sich an existierenden Deklinationsmustern orientieren.

Vorteile

Die Vorteile durch das Gender-i und der Dokumentation auf dieser Seite sind unter anderem folgende:

  • Aussprechbar: es gibt keine Fragen, wie die Schreibweise auszusprechen sei
  • Flüssig: minimale Änderung des Schreib- und Sprechflusses
  • Einfach: kaum Spezialfälle, wenig Unterschiede pro Genus; im Zweifel einfach ein -i anhängen
  • Nicht-binär: als neues Suffix des Wortstammes wird Raum für alle Geschlechterformen geboten
  • Lebhaft: anfänglich ungewohnt und niedlich, lustvoller Sprachgebrauch