Alternativsysteme zum Gender-i
Es gibt bereits viele Meinungen, wie gendergerechte Sprache auszusehen hat – über Doppelnennungen, den Genderstern und neue Sprachkonstrukte. Doch die hier aufgezählten Alternativen zum Gender-i haben alle ihre eigenen Probleme, die mit dem Gender-i gelöst werden sollen. Diese Liste hat nicht den Anspruch vollständig zu sein, versucht aber einige populäre Alternativen und ihre Probleme aufzuzeigen.
Genderstern(chen) und Gender-Doppelpunkt
Der Genderstern und der Gender-Doppelpunkt sind die populärsten Methoden, um Texte zu gendern.
Beispiele
Lehrer*innen und Ärzt*innen (Genderstern)
Lehrer:innen und Ärzt:innen (Gender-Doppelpunkt)
Kritik
- Aussprache schwierig
- Fehlende Pronomen
- Relativpronomen im Singular können nur als Aufzählung verwendet werden
- Beispiel: ein*e der Zuhörer*innen, der/die …
- Vorleseprogramme (Screenreader) haben Schwierigkeiten
Quellen: Gendersternchen auf Wikipedia, Gender-Doppelpunkt auf Wikipedia, genderleicht.de
Gender-x
Vorschlag von Lann Hornscheidt (ehemaligi Professori an der Humboldt-Universität zu Berlin) des Gender-x, das aus Studenten „Studierx“ und Professoren „Professx“ macht. Lann wäre dann nach selbstdefinierter Schreibweise “einx ehemaligx Professx”.
Kritik
- Aussprache nur sehr schwierig
- Reime funktionieren nicht
- Das
x
ist im Deutschen sehr selten, wird hier aber sehr oft benutzt
Quellen: Tagesspiegel (2014), Zeit.de (2016)
Entgendern nach Phettberg
Phettberg benutzt die Endung -y
und -ys
. Also “das Lesy” und “die Schülys” und ist damit sehr ähnlich zum Gender-i. Diese Form hat in 2021 viel Aufmerksamkeit bekommen, da sie vom Sprachdidaktiker Thomas Kronschläger als Vorbild für ein Modell geschlechtergerechter Sprache verwendet wurde.
Kritik
- Verwendet den Artikel des Neutrums:
das Lehry
- Kein eigenes Personalpronomen, stattdessen Neutrum:
das Lehry und seine Klasse
Quellen: Spiegel (2021), Deutschlandfunk Kultur (2021)
Del-On-Sel-System
Das Del-On-Sel-System wurde im Zuge der Recherchen zum Gender-i gefunden. Das System ist durchdacht und die Argumentation und der Aufbau dessen entspricht im Kern dem Gender-i. Durch diese Ähnlichkeit konnten einige Überlegungen kopiert und andere weitergedacht werden.
Quellen: geschlechtsneutral.net
Kritik
- Das System fügt fast immer eine zusätzliche Silbe hinzu
- Die oft verwendete Endung
-erl
ist schwierig auszusprechen